Übersetzungsprojekt „Young Authors for Future“


Winterschule in Halle mit Lea Horvat und Radmila Petrović, November 2021

Young Authors for Future – Krisenszenarien und (junge) Literatur im Ost-West-Dialog

23. Februar 2021 von Eva Kowollik 

Das internationale studentische Begegnungs- und Übersetzungsprojekt „Young Authors for Future“ ist aus dem Bedürfnis heraus entstanden, dass wir als Studierende und Lehrende aktiv den aktuellen und globalen Krisen begegnen können, denen wir – soviel ist durch die Corona-Krise deutlich geworden – unmittelbar ausgesetzt sind. Auf die sehr komplexe gegenwärtige Krisensituation, wird weltweit literarisch reagiert – diese Krisennarrative und künstlerischen Ausdrucksformen möchten wir mit dem Projekt ins Zentrum setzen.

Studierende aus Montenegro, Deutschland und Serbien haben online an ihren universitären Standorten (Nikšić, Halle, Novi Sad) über aktuelle Prosa und Lyrik aus dem deutschsprachigen und postjugoslawischen Raum diskutiert. Wichtige thematische Schnittpunkte sind Kapitalismuskritik, feministische und queere Themen, die Krise des ruralen Raums, die Klimakrise und gesellschafltiche Konsequenzen der Corona-Krise. Eng verbunden damit war die Entdeckung spannender literarischer Formen, die mit den jeweiligen Krisennarrativen korrespondieren: die Adaption des Dekameron durch ein feministisches Autorinnenkollektiv, das Genre des Briefwechsel als einer Kommunikationsform der Distanz, verdichtete und subjektivierte Darstellungsformen im lyrischen Text, das kritische Potenzial essayistischen Schreibens usw. Die Auswahl der deutschsprachigen Texte erfolgte in Kooperation mit dem Projekt „PS: Anmerkungen zum Literaturbetrieb / Politisch Schreiben“ (https://www.politischschreiben.net/), dessen Akzentuierung der politischen Positionierung durch literarisches Schreiben uns im Projekt konstant begleitet hat.

Weiterführende Informationen finden Sie auf dem Blog der Slavistik: Krisenszenarien und (junge) Literatur